Hugenotten und Waldenser
Französische Glaubensflüchtlinge finden zum Ende des 17. Jahrhunderts in Nordhessen und insbesondere im Naturpark Reinhardswald eine neue Heimat.
Im Jahre 1685 verbot König Ludwig XIV. die Ausübung des protestantischen Glaubens in Frankreich. Etwa 200.000 Hugenotten verließen ihre Heimat und suchten Zuflucht in den protestantischen Ländern, in Europa und Übersee. In der südfranzösischen Dauphiné lebten viele Protestanten, von dort führte die Flucht zuerst nach Genf und dann weiter nach Deutschland. Die Waldenser, die am Ende des 17. Jahrhunderts aus dem Piemont vertrieben wurden, nutzten die gleichen Wege in Richtung Deutschland.
Viele historische Zeugnisse sind noch heute hier zu erleben. Begebt euch auf eine kulturhistorische Entdeckungsreise durch den Naturpark Reinhardswald. Besucht die Orte, die noch heute durch die Geschichte und daraus entstandenen architektonischen Besonderheiten geprägt sind, wie die von Landgraf Karl 1699 erbaute Barockstadt Bad Karlshafen oder die Hugenotten- und Waldenserdörfer, zu denen z.B. Carlsdorf, Schöneberg, Kelze, Mariendorf, Gewissenruh und Gottstreu gehören.